Cornelia Voglmayr sammelt Farbschichten von Wiener Graffitiwänden, um diese zu Anhängern, Ohrringen, Ringen oder Armbändern weiterzuverarbeiten – und konserviert damit ein Stück Wiener Jugendkultur.
Aus Graffitis Schmuck machen: Die Wiener Künstlerin Cornelia Voglmayr produziert unter dem Namen »Birdly« Accessoires aus den ausgehärteten Farbschichten, die entstehen, wenn man Graffiti über Graffiti aufträgt. Farbe über Farbe „wächst“ über Jahre zu dem Ausgangsmaterial, das Voglmayr einsammelt, wenn Sprayer die legalen Wiener Wände für ihre neuen Werke wieder abspachteln.
Ein Stück Jugendkultur der Stadt Wien
„Die Idee ist mir gekommen, als ich Stücke der Wände bei einem Spaziergang mit dem Künstler Carlo Galli am Donaukanal entdeckt habe. Die vielen Farbschichten haben mich fasziniert und an Baumringe erinnert. So wie diese dokumentieren die Schichten Zeit, die Stücke sind konservierte Jugendkultur der Stadt, und das fand ich großartig.“
Der »urbane Schiefer« wird von Cornelia Voglmayr geschnitzt, um die Schichten sichtbar zu machen. Jedes einzelne Stück verlangt nach einer eigenen Bearbeitung und so wird jedes Teil zu einem unvergleichlichen Unikat, das zu Anhängern, Ohrringen, Ringen oder Armbändern verarbeitet wird. Die Bearbeitungsschritte wurden über die Zeit mehrmals optimiert und verbessert. „Was mir gefällt, ist der Gedanke, das Schöne in einem Abfallprodukt zu entdecken und es so in Form zu bringen, dass man es sich als etwas Besonderes, etwas Schmückendes zu Eigen machen will. Es ist eine künstlerische Form des Upcycling.“ Mit jedem Birdly-Accessoir erwirbt man ein Stück geballter Geschichten. Für die 28-jährige Künstlerin erzählt jede Farbe etwas Eigenes und transportiert Einstellungen und Emotionen, mit denen viele Menschen etwas in Verbindung bringen. Der Graffiti-Schmuck spricht ein sehr breites Publikum aller Alters- und Kulturschichten an. Dieser Gedanke fließt in den Bearbeitungsprozess mit ein.
Aus „Farb- und Wandabfall“ wird Schmuck
Besonders wichtig für Cornelia Voglmayr ist es festzuhalten, dass sie in keine bestehenden Graffitiwände eingreift. „Ich sammle nur ein, was auch tatsächlich bereits von anderen Sprayern abgespachtelt wurde. Mittlerweile kooperiert die als ausgebildete Tänzerin und Choreographin auch mit anderen Graffitikünstlern. So entstand auch die »Skirl-Collection«, benannt nach dem gleichnamigen Sprayer, der die oberste Schicht einer eigenen Kollektion ziert. Geplant sind ebenfalls Kooperationen mit internationalen Graffitikünstlern, um auch Wände aus anderen Städten und Ländern zu Schmuck zu verarbeiten.
Kaufen kann man den vielschichtigen Schmuck online im Birdly-Shop (www.birdly.at)und im Wiener Store Werkbank (1070, Breite Gasse 1) sowie im Atelier EinFach (1080, Albertgasse 6)
Von 2.-15. Dezember ist Birdly mit einem eigenen Stand am Art-Advent am Karlsplatz Wien vertreten. www.artadvent.at
www.birdly.at * fb: birdly-jewelry * [email protected] * http://www.werkbank.cc/ * www.einfach.co.at * www.corneliavoglmayr.at
Über Birdly:
Cornelia Voglmayr (28) gründete BirdlyJewelry im Sommer 2015 und verkauft ihren derzeit noch ausschließlich aus Wiener Graffiti-Wänden stammenden Schmuck über den Online Shop und auf ausgewählten Märkten. Ihr Atelier ist in Klosterneuburg. Die gebürtige Wienerin ist ausgebildete Tänzerin und Choreographin und studierte Tanztheater (BA) am TrinityLaban conservatoire for music and dance in London sowie Theater-Film und Medienwissenschaften an der Universität Wien. Für das Jahr 2017 plant Voglmayr eine Auflage von 1.000 Schmuckstücken sowie die Expansion in weitere Großstädte.
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